Die Charta für Holz 2.0 zielt darauf ab, mehr Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu verwenden – zugunsten von Klimaschutz, Arbeitsplätzen und Wertschöpfung im ländlichen Raum sowie zur Schonung endlicher Ressourcen. Unter dem Motto „Klima schützen. Werte schaffen. Ressourcen effizient nutzen“. Denn Holz ist Deutschlands bedeutendster nachwachsender Rohstoff, der energieintensive, endliche Materialien und erdölbasierte, fossile Ressourcen ersetzen kann.
Die Charta für Holz 2.0 setzt den Handlungsrahmen, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen. Dabei unterstützt sie andere internationale und nationale Strategien in den Politikfeldern Nachhaltigkeit, Klima- und Ressourcenschutz.
Die Veröffentlichung der Charta im April 2017 war der Startschuss eines auf Dauer angelegten Prozesses. Gemeinsam mit verschiedenen Akteuren werden Maßnahmen in den sechs Handlungsfeldern entwickelt und umgesetzt. Das BMEL hat dafür eine Steuerungsgruppe und mehrere Arbeitsgruppen eingesetzt. Über bewährte Dialogprozesse wie Fachgespräche, Workshops, Plattformen und Tagungen werden unterschiedlichste Gruppen und Interessenten beteiligt.
Die Charta benennt sechs Handlungsfelder:
Der Dialog mit den verschiedensten Interessengruppen und den Bürgerinnen und Bürgern ist ein wichtiger Baustein bei der weiteren Umsetzung der Charta für Holz 2.0. Der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung stellt dazu fest, dass die Erreichung der Klimaschutzziele maßgeblich von einem klimabewussten Verbraucherverhalten abhängt und dass dazu Information und Aufklärung über die nachhaltige Waldbewirtschaftung und intelligente Holzverwendung notwendig sind. Ein Schritt in diese Richtung ist die Einrichtung des „Kompetenz- und Informationszentrums Wald und Holz“, das ab dem 1. Januar 2019 seine Arbeit aufnehmen wird. Durch die Bündelung von Förderprogrammen im Bereich Wald und Holz und den Erfordernissen zur Information und des Wissenstransfers soll die Lücke zwischen Förderung und Forschung und faktenbasierter Kommunikation geschlossen werden.
Deutschland verfügt über die produktivsten sowie arten- und strukturreichsten Wälder in ganz Europa. Der Natur- und vor allem Artenschutz entwickeln sich positiv, wie auch der Indikatorenbericht zur biologischen Vielfalt zeigt. Dies resultiert aus der nachhaltigen und standortgerechten Waldbewirtschaftung und Holzverwendung in Deutschland. So wächst kontinuierlich mehr Holz nach als geerntet wird. Die Waldfläche ist seit der letzten Bundeswaldinventur stabil geblieben beziehungsweise leicht gestiegen. Der Holzvorrat hat mit 336 Kubikmeter pro Hektar mittlerweile Rekordniveau erreicht. Der Wald in Deutschland ist trotz höherem Holzeinschlag vorratsreicher, naturnäher und gemischter als vor zehn Jahren.
Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft