Holz, der Naturrohstoff verfügt nach neuesten Erkenntnissen über eine heilende Wirkung auf den Menschen. Befindet sich Holz in der Umgebung des Menschen, z.B. als Massivholzmöbel, Bäume im Garten oder als Massivholzbett, so kann sich dies eine Senkung des Pulses bewirken.
Der Wissenschaftler und Physiologe Professor Maximilian Moser spricht gar von der heilenden Kraft der Bäume. Besonders schwört er dabei auf die Zirbe. Ein besonderer Baum, der sogar noch auf 2.500 Meter Seehöhe zu finden ist. Die Waldgrenze liegt sonst bei 1.800 Metern. In dieser Höhe, unter diesen extremen Bedingungen entwickelt die Zirbe Stoffe, die auch Menschen unter extremen Belastungen helfen können. Das ist gerade deshalb für die Menschheit interessant, weil in unserer Gesellschaft heute oftmals Zeitstress und Leistungsdruck herrschen.
Neue Studien aus Japan zeigen, dass die Herzfrequenz bei Spaziergängen in einem Wald geringer ist als bei vergleichbaren Spaziergängen in der Vorstadt. Aus ärztlicher Sicht ist ein niedriger Puls wünschenswert, weil das bedeutet, dass das Herz besser mit Sauerstoff versorgt wird. Langfristig wirkt sich eine geringere Herzfrequenz sogar günstig auf die Lebenserwartung aus. Diese steigt beim Menschen bei einem vergleichsweise niedrigeren Puls an.
Prof. Moser weist darauf hin, dass auch die Psyche eine gewisse Rolle spielt, da eine grüne Umgebung sich entspannend darauf auswirkt. Aus Untersuchungen weiß man beispielsweise auch, dass in Krankenhauszimmern mit Bäumen vor dem Fenster die Heilungserfolge besser sind. Nadelhölzer enthalten wertvolle ätherische Öle, die wirken auch dann, wenn wir nicht draußen im Wald sind. Selbst wenn wir daheim von Holz umgeben sind, wird der Puls nämlich niedriger.
Dass sich die richtige Schlafunterlage positiv auf die Gesundheit auswirkt, zeigt eine Studie die das Institut von Professor Moser durchgeführt hat. Dazu haben die gleichen Menschen mal im eigenen Bett, mal in Betten aus massivem Zirbenholz und in einfachen Betten aus Spanplatten, geschlafen. Die Teilnehmer wussten, dass die Schlafqualität im eigenen Bett mit der im fremden Bett verglichen werden soll. In Betten aus Zirbenholz schliefen die Versuchsteilnehmer wesentlich besser. Überraschendes Resultat: in den 72 Nächten im Zirbenholzbett sparten sie jeweils 3.600 Herzschläge pro Nacht. Das ist ziemlich viel, das entspricht ungefähr einer Stunde Herztätigkeit.
Da ist es naheliegend, dass die Stadtbewohner sich die Wirkung des Waldes zu eigen machen und durch die entsprechende Möbilierung aus Holz den gesundheitlichen Effekt erzielen wollen. Wichtig dabei ist, dass das Holz offenporig gelassen wird, also entweder komplett unbehandelt oder allenfalls mit Wachs oder Leinöl eingelassen ist.
Eine weitere Studie wurde in Schulklassen durchgeführt, die entweder im Vollholz-Klassenzimmer oder zwischen herkömmlichen Wänden aus Gipskarton unterrichtet wurden. Die Schüler aus der Massivholzklasse hatten nicht nur eine deutlich niedrigere Herzfrequenz, sobald sie das Klassenzimmer betreten hatten. Sie wurden anders als die Vergleichsklasse gegen Schuljahresende auch immer entspannter. Und auch ihr Vagustonus war kontinuierlich hoch. Der Vagus ist der Nerv, der für Entspannung und Erholung zuständig ist und unter anderem das Herz vor Belastungen schützt. Außerdem hat man in den vergangenen Jahren entdeckt, dass der Vagus verhindert, dass sich Entzündungen im Körper ausbreiten. Er spielt also eine Rolle bei all jenen Krankheiten, die wir als Zivilisationskrankheiten bezeichnen. Denn Arteriosklerose, Arthrosen und sogar Krebs sind häufig die Folge einer nicht richtig abgeheilten Entzündung.
All diese Erkenntnisse lassen den Schluss zu, dass das Leben und Wohnen in einem Holzhaus sich gesundheitsförderlich auf den menschlichen Organismus auswirkt und sogar vor Erkrankungen schützen kann.