TIMBERHAUS ist ein europäisches Forschungs- und Innovationsprojekt, das nachhaltige Holzlösungen für den Bausektor entwickelt und in drei Pilotstädten erprobt. Ziel ist es, durch digitale Technologien, neue Bauprodukte und politische Instrumente den klimafreundlichen Holzbau in Europa voranzubringen.
TIMBERHAUS bringt 19 Partner für eine klimafreundliche Bauwende zusammen
Das Projekt TIMBERHAUS wurde im November 2024 in Kopenhagen ins Leben gerufen und wird vom Dänischen Technologischen Institut koordiniert. Es vereint 19 Partner aus Stadtverwaltungen, Forschungsinstituten, Universitäten und weiteren Einrichtungen. In den kommenden vier Jahren werden diese Gruppen durch Prototypen und Analysen in drei europäischen Partnerstädten Pionierarbeit für nachhaltige Holzlösungen im Bauwesen leisten.
Die Herausforderung: Emissionen, Ressourcenverbrauch und Abfälle im Bausektor
Der Bausektor ist für 40 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen, 50 Prozent der entnommenen Materialien und 35 Prozent des Abfallaufkommens verantwortlich. Holz gilt aufgrund seiner Fähigkeit zur Kohlenstoffspeicherung als vielversprechender Ersatzstoff. Doch aktuelle Technologien und Lieferketten sind noch nicht in der Lage, verschiedenste Holzarten – etwa Harthölzer oder Recyclingholz – effizient zu verarbeiten. Zudem stellt die nachhaltige Versorgung mit Holz angesichts des Klimawandels und der Gesundheit unserer Wälder eine wachsende Herausforderung dar.
Digitale Technologien und Prototypen für den Bau der Zukunft
TIMBERHAUS wird digitale Werkzeuge zur Holzverarbeitung auf Basis künstlicher Intelligenz erforschen, um Holzbaustoffe vielfältiger und leichter zugänglich zu machen. Parallel dazu werden Prototypen für Holzbauprodukte entwickelt, die sich in Baupläne integrieren lassen. Dabei fließen auch Aspekte wie Gesundheit, Wohlbefinden und lokale Bautraditionen mit ein.
Baia Mare, Berlin und Siena testen innovative Holzlösungen
Die praktischen Anwendungen der TIMBERHAUS-Konzepte werden durch Pilotinitiativen in den Partnerstädten Baia Mare, Berlin und Siena demonstriert. Die Erkenntnisse aus diesen Fallstudien werden in die Entwicklung von Fahrplänen und politischen Instrumenten einfließen – mit dem Ziel, Holzbau europaweit zu fördern und klimafreundliches Bauen stärker im Rechtsrahmen zu verankern.
Holzversorgung, Klimaschutzpotenzial und biobasierte Bauumgebungen
TIMBERHAUS wird die Grenzen und Möglichkeiten einer nachhaltigen Holzversorgung bewerten sowie das Potenzial, den künftigen Holzbedarf im Bau zu decken. Ebenso untersucht das Projekt die Vorteile des Kohlenstoffabbaus durch Holzbauprodukte und die Klimavorteile einer biobasierten gebauten Umwelt.
Wissenschaftliche Analysen und politische Empfehlungen aus Berlin
Als Konsortialpartner bringt Bauhaus Earth umfassende Expertise in die Nachhaltigkeitsanalysen ein. Das umfasst die Bewertung des Holzangebots, der zukünftigen Baunachfrage sowie des Klimaschutzpotenzials. Darüber hinaus leistet Bauhaus Earth Beiträge zur Entwicklung von Bauplänen, Fahrplänen und politischen Instrumenten für den klimafreundlichen Holzbau.
Anknüpfung an EU-Initiativen und bestehende Forschungsprojekte
Das Projekt knüpft an laufende und abgeschlossene EU-Forschungsprojekte wie Build-in-Wood und Woodcircles an. Es unterstützt zentrale EU-Initiativen wie die EU-Forststrategie und das Neue Europäische Bauhaus.
Laufzeit, Finanzierung und Beteiligte
TIMBERHAUS wird von der Europäischen Kommission und dem Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation finanziert. Es läuft von 2024 bis 2028. Die Projektkoordination liegt beim Danish Technological Institute. Zu den 19 Konsortialpartnern zählen unter anderem: Bauhaus Earth, Built by Nature, die Städte Baia Mare, Berlin und Siena, Climate-KIC, ETH Zürich, EMPA, University of Copenhagen, Urbasofia, Grupo Gámiz, Junckers Industrier, die PFEIFER Group, TEGEL Projekt GmbH, Fondazione Icons, Demos Research Institute und Waugh Thistleton Architects.
Originallink: https://www.bauhauserde.org/projects/timberhaus