Brettsperrholz der konstruktive Superbaustoff der Zukunft

Der nachhaltige Baustoff Holz legt seit Jahren einen beeindruckenden Siegeszug hin. Speziell das Produkt CLT (Cross Laminated Timber) = Brettsperrholz hat weltweit enormes Potenzial beim Bauen. Mit seinen definierten bauphysikalischen und mechanischen Eigenschaften bietet es höchste Planungssicherheit und vereint Aspekte wie Effizienz, Natürlichkeit, Behaglichkeit und Ökologie.

Die hohe Nachfrage nach Brettsperrholz aus Fichtenholz sorgt für ein vielseitiges Einsatzspektrum vom Einfamilienhaus bis zum mehrgeschossigen Hochbau. Die präzise vorgefertigten Wand-, Decken- und Dachelemente können flexibel kombiniert für Niedrig- und sogar Passivenergiebauwerke verwendet werden.

Brettsperrholz
Nahezu unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten mit dem Superbaustoff Brettschichtholz: Foto: Hasslacher Gruppe

Neue Möglichkeiten mit Brettsperrholz zum mehrgeschossigen Bauen

Der ungebrochene Trend zum Werkstoff Holz geht einher mit der Ausbreitung der systematischen Entwicklung neuer Baustoffe und neuer Bausysteme. Als besonders erfolgreich erweist sich die Etablierung von Brettsperrholz, dass seit mehr als zehn Jahren deutlichen Zuspruch von Architekten und Tragwerksplanern erfährt. In der Vergangenheit hat sich bei mehrgeschossigen Bauobjekten eine Kombination der Brettsperrholz- mit der Holzrahmenbauweise sowohl aus bautechnischer als auch aus ökonomischer und ökologischer Sichtweise positiv herausgestellt.

Brettsperrholzelemente oder Brettschichtholzelemente werden als tragende Bauteile eingesetzt. Es handelt sich dabei um Elemente, welche aus festigkeitssortierten Brettern mit Breiten zwischen 80 und 240 mm hergestellt werden. Die Dicken der Bretter bewegen sich zwischen 19 mm und 45 mm. Als Holzarten werden hauptsächlich Fichte bzw. Tanne, aber auch Kiefer und Lärche, verwendet. 

Das Prinzip seiner Herstellung ist von der Tischler- oder Sperrholzplatte bereits seit längerem geläufig – neuartige Perspektiven eröffnen allerdings die ungewohnten Dimensionen des Materials. Folgen hat das Bauen mit Brettsperrholz insofern, dass es einen grundlegend neuen Zugang zu massivem Holz als Konstruktionsmaterial erlaubt. Neben die heute gebräuchliche Tektonik der Rahmen- und Skelettbauweise aus stabförmigen Bauteilen wird eine annähernd freie, nichtmodulare Anwendung von großflächigen Bauteilen gestellt.

Brettsperrholz mit konstruktiver Vielfalt zum Wand-, Decken- oder Dachbauelement

Durch die kreuzweise Verklebung einzelner Brettlagen entsteht aus dem gerichteten Werkstoff Holz ein Material mit Platten- oder Scheibenwirkung. Brettsperrholz ist damit nutzbar als Wand-, Decken- oder Dachbauteil, aber auch für Bodenplatten im Brückenbau. So kann der Planer auch im Holzbau in Flächen denken.

Brettsperrholz
Brettsperrholz oder CLT als Wand-, Decken- oder Dachbauelement vielseitig einsetzbar. Foto: Hasslacher Gruppe

Die Brettsperrholzbauweise bietet folgende konstruktive Vorteile:

  • Aussteifung des Gebäudes bei gleichzeitiger Ableitung vertikaler Lasten.
  • Einfache Anschlussmöglichkeit.
  • Keine Rastergebundenheit.
  • Bauweise ermöglicht ein flächiges, räumliches „Denken“.
  • Horizontale Kräfte (wie z.B. Wind- und Erdbebenlasten) sind über die Deckflächen in die vertikalen Wandscheiben und weiter in die Fundamente abzuleiten.
  • Zusätzliche Reserven durch Randeinspannung der Deckenelemente (2-Achsigkeit der Decken).

Zur Kostenoptimierung der Gebäude sollten bei der Planung in Brettsperrholzbauweise folgende konstruktive Grundsätze berücksichtigt werden:

  • Übereinanderliegende Anordnung tragender Wandscheiben.
  • Wirtschaftliche Spannweiten einhalten
Superbaustoff Brettsperrholz
Viele konstruktive Möglichkeiten ergeben sich mit Brettsperrholz im Wohnungsbau. Foto: Hasslacher Gruppe

Dank CNC-gesteuerter Abbundmaschinen sind der Form eines Bauteils aus Brettsperrholz grundsätzlich keine Grenzen gesetzt. Fenster- und Türöffnungen lassen sich aus den massiven Wandelementen einfach herausschneiden, ohne dass ein übergeordnetes Raster zu berücksichtigen ist. Die flächigen Tragwerke ermöglichen die Umsetzung monolithisch gedachter Architekturkonzepte, welche bislang dem Massivbau (etwa mit homogenem Beton) vorbehalten schienen – immer aber unter den Gesetzmäßigkeiten des Holzbaus.

Quellen: Informationsdienst Holz, Hasslacher Gruppe, Holzbauwelt.de

lebt in Stuttgart und betreibt als unabhängiger Holzhaus-Experte aus Leidenschaft verschiedene Blogs und das Portal holzbauwelt.de. Er informiert über Trends im Wohnungs- und Gewerbebau mit dem Baustoff Holz für Bauherren, Investoren, Planer im modernen Holzbau. E-Mail senden